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Parkinson-Behandlung: Begleitende Therapien

Das Hauptziel der Behandlung von Parkinson ist die Linderung der Symptome. Da die Ursache für Parkinson ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn ist, stellt eine medikamentöse Behandlung den ersten Schritt der Behandlung dar. Parallel wird eine begleitende Therapie entwickelt, die die Hauptbehandlung unterstützt. Ein Therapieplan wird stets individuell an den Betroffenen angepasst. Je nach Symptomatik kann eine Physio-,  Ergo-, Sprach- oder Psychotherapie eingesetzt werden, oftmals wird auch auf eine Kombination dieser Behandlungsmethoden zurückgegriffen. 


Umriss von Händen an einem Fuß

Krankengymnastik / Physiotherapie

Die Krankengymnastik bzw. Physiotherapie bei Parkinson trägt wesentlich zur Verbesserung oder Erhaltung der aktiven und passiven Mobilität in allen Gelenken bei. Zusätzlich kann eine Abnahme der Muskelsteifheit und einer Verbesserung der Beweglichkeit und Gehleistung erreicht werden. Dafür werden die betroffenen Muskelgruppen durch Übungen und Massagetechniken gezielt behandelt. Auch Schwimmen, leichte Ballspiele, Wandern und Radfahren fördern die Beweglichkeit.

Umriss einer Hand, die einen Stift hält

Ergotherapie

Die Ergotherapie bei Parkinson verbessert die Koordination der Bewegungsabläufe im täglichen Leben und fördert zudem Wahrnehmung, Orientierung sowie Gedächtnisleistungen. Das Training umfasst besonders die feinmotorischen Übungen der Finger und Hände, da bei Betroffenen oftmals Schwierigkeiten beim An- und Auskleiden, Schuhe binden sowie Auf- und Zuknöpfen von Kleidung auftreten. Auch das Schreiben und der Umgang mit Messer und Gabel ist oftmals mühsam und zeitraubend. Durch die Ergotherapie können diese Schwierigkeiten minimiert und dadurch eine verbesserte Lebensqualität erreicht werden.

Umrisse zweier Personen mit Sprechblasen

Psychotherapie

Eine starke Ausprägung der Parkinson-Symptome kann zu sozialem Rückzug führen. Dieser reduzierte soziale Kontakt kann sich auf die Stimmung der Betroffenen auswirken, schließlich sind depressive Verstimmungen oder Depressionen häufige Begleiterscheinungen von Parkinson. Diese seelischen Erkrankungen sind in der Regel behandelbar. Durch eine Psychotherapie (z. B. eine Gesprächstherapie) können mögliche Traumata aufgearbeitet werden. Das Ziel der Therapie ist die Steigerung des Selbstwertgefühls sowie die Akzeptanz und der Umgang mit der Erkrankung.

Umriss einer sprechenden Person

Sprachtherapie

Bei Parkinson sind die Gesichtsmuskeln häufig steif und angespannt, Stimme und Sprache leiden unter dieser Unbeweglichkeit. Die Stimme wird heiser und leiser, das Sprechen wird langsamer, die Aussprache undeutlicher. Atemübungen können dabei helfen, die Sprache zu trainieren. Richtiges Atmen verbessert darüber hinaus die Sauerstoffzufuhr der Lunge und schützt vor Bronchitis und Lungenentzündung.

Neben dem Atemtraining sind mimische Übungen, bei denen die Gesichtsmuskulatur gelockert wird, eine wichtige Vorbereitung für die eigentlichen Sprechübungen. Die Sprechübungen selbst dienen dazu, die Wörter richtig zu artikulieren und den Rhythmus sowie die Lautstärke der Sprache zu erhalten.

Alle diese Übungen (Mimik, Atem- und Sprechtraining) sollten mit einem ausgebildeten Logopäden erlernt und dann konsequent zu Hause weitergeführt werden. Lautes Lesen kann das Sprachtraining zusätzlich unterstützen.

Tägliche Übungen für Mimik und Gestik

Die nachfolgenden Übungen können ohne große Umstände zu Hause selbst praktiziert werden. Dennoch sollten Betroffene mit dem behandelnden Arzt abklären, welche Übungen geeignet sind und welche nicht. Nur so kann die bestmögliche begleitende Behandlung gewährleistet werden.

Mimische Übungen

  • Stirn runzeln und Nase rümpfen
  • Mund öffnen und Zunge herausstrecken
  • Wange aufblasen (erst rechts, dann links)
  • Oberlippe bzw. Unterlippe aufwerfen
  • Mund verziehen (abwechselnd rechts/links)
  • Kinnlade verschieben (abwechselnd rechts/links)
  • Auge verschließen (abwechselnd rechts/links)

Übungen für Finger und Hände

  • Zuerst Finger reiben wie beim Waschen, dann Hände aus dem Handgelenk seitwärts wegschleudern, so als ob Wassertropfen weg gespritzt werden sollen.
  • Finger weit auseinanderspreizen. Fingerspitzen beider Hände aneinanderlegen und versuchen, durch Druck und Gegendruck die Finger zu strecken.
  • Beide Hände ganz zusammenlegen. Fingerspitzen zeigen dabei nach oben, jetzt Handflächen voneinander lösen, sodass die Finger zusammenbleiben. Handflächen schließen und lösen im Wechsel.
  • Hände zur Faust schließen. Dann plötzlich Hand öffnen und gleichzeitig Finger spreizen. Langsames Schließen und plötzliches Öffnen im Wechsel üben.
  • Hände zur Faust schließen. Nacheinander daraus Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger und Kleinfinger lösen. Danach wieder zur Faust schließen und noch einmal beginnen.

In unserem Servicebereich finden Sie begleitende Informationen und Kontaktadressen zu Selbsthilfegruppen.

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