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Nützliche Hilfsmittel für den Alltag mit Parkinson

Die Parkinsonerkrankung kann verschiedene Lebensbereiche einschränken. Wie stark diese Einschränkungen sind, hängt von der Ausprägung der Symptome und der Parkinsonform ab. Eine individuelle Behandlung ist aus diesem Grund essenziell, um die Lebensqualität zu steigern. Die richtigen Parkinson-Hilfsmitteln können einen Teil dazu beitragen, den Alltag für Betroffene zu erleichtern. Die unterschiedlichen Alltagshilfen decken verschiedene Lebensbereiche ab.

Der Sanitätsfachhandel bietet Betroffenen viele nützliche Hilfsmittel bei Parkinson, die wir hier im Überblick zusammenfassen:

Icon eines Schuhs mit Schuhlöffel

Parkinson-Hilfsmittel für das Ankleiden

  • Strumpf- und Sockenanzieher
  • Schuhanzieher mit langem Griff
  • Elastische Schuhbänder, die einen Schnürschuh in einen Slipper verwandeln
Icon eines Topfes und Bestecks

Parkinson-Hilfsmittel für das Essen und Trinken

  • Antirutsch-Unterlagen für den Tisch
  • Frühstücksbrett mit Saugnäpfen
  • Unzerbrechliche Spezialteller mit erhöhtem Rand
  • Isolierteller, der Speisen warmhält
  • Thermobecher, der Getränke warmhält
  • Trinkhilfen, Tassen und Becher mit Spezialgriffen für festen Halt
  • Besteck mit formbaren Spezialgriffen (wird dem Benutzer angepasst)
  • Aufsteckbare Besteckgriffe aus federleichtem, hautsympathischem Schaumstoff
  • Abgewinkelte, breite Handgriffe für Töpfe und Pfannen
  • Universeller Verschlussöffner für Schraubverschlüsse, Kronkorken etc.
Icon eines Buches

Parkinson-Hilfsmittel für das Lesen und Schreiben

  • Blattwender, erleichtert das Blättern
  • Schreibgriffe, einfach über den Stift schieben
  • Ergo-Schreibhilfe, erleichtert das Schreiben
  • Leseständer für Tisch und Bett
Umriss einer Person, die eine Rückenbürste hält

Parkinson-Hilfsmittel für die Hygiene

  • Badebürste, Nagelbürste, Nagelfeile: alle mit rutschfester Befestigung
  • Badebürste, Waschlappen, Kamm: alle mit Formgriffen
  • Gekrümmte Waschhilfe, erleichtert das Waschen des Rückens
Umriss einer sitzenden Person

Parkinson-Hilfsmittel für das Liegen und Sitzen

  • Aufstehhilfe mit Gasdruckfeder, für jeden Stuhl
  • Orthopädisch geformte Sitzschale, unterstützt die Lendenwirbelsäule
  • Bettgalgen, zum Aufsetzen aus eigener Kraft
Umriss einer Hand mit einem Handtrainer

Parkinson-Hilfsmittel für einen sicheren Griff

  • Helfende Hand, greift Gegenstände, leichter Druck genügt
  • Spielkartenhalter zum Aufstellen, bewahrt auch Zettel auf
  • Handtrainer, trainiert die Feinmotorik
Umriss zweier Schuhe

Parkinson-Hilfsmittel für das Gehen

  • Rollende Gehhilfe (Rollator) zum Bewegen innerhalb und außerhalb der Wohnung
  • Anti-Freezing-Stock, hilft plötzliche Bewegungsstopps zu überwinden

Tipps für den Alltag mit Parkinson

Lebensqualität ist eine Frage der persönlichen Einstellung. Nicht die Diagnose „Parkinson“ allein ist entscheidend, sondern vor allem der Umgang mit der Erkrankung. Betroffene sollten versuchen, weiterhin so zu leben, wie es für sie sinnvoll und angenehm ist und wie es der Verlauf der Erkrankung zulässt. Die beschriebenen Hilfsmittel bei Parkinson können die alltäglichen Aktivitäten zusätzlich unterstützen.

Um das Leben mit Parkinson wieder ins Gleichgewicht zu bringen, müssen Betroffene vielfach umdenken und manche Dinge und Ziele anders als bisher angehen. Es gilt zu lernen und zu üben, um trotz einer teilweise eingeschränkten Beweglichkeit möglichst viele Verrichtungen des täglichen Lebens selbst zu tun und so die Lebensqualität zu erhalten. Die wichtigsten Tipps für den Alltag mit Parkinson fassen wir an der dieser Stelle zusammen:

Icon eines Bettes

Das passende Bett

  • Das Bett selbst sollte schmal und mit einer harten Matratze ausgestattet sein, denn in einem weichen und breiten Bett werden Betroffene mehr Schwierigkeiten haben, sich aufzurichten oder sich umzudrehen.
  • Ein Deckenhaken, an dem ein Hochziehgriff befestigt ist, kann das Aufrichten im Bett sehr erleichtern.

Der Lichtschalter muss vom Bett aus zu erreichen sein.

Icon eines Stuhls mit Kissen

Die richtigen Stühle

  • Stühle sollten stabil sein und eine breite Aufstellfläche haben, damit sie beim Aufstehen genügend Halt bieten und nicht verrutschen.
  • Stoffbezüge für Sitzmöbel sollten bevorzugt werden, da plastiküberzogene Stühle und Kissen das Schwitzen begünstigen und die Haut reizen können.
  • Ein Schaumgummikissen oder eine Fellunterlage helfen, Druckstellen am Gesäß und in der Steißregion zu vermeiden.
Schaubild einer aufstehenden Person

Einfacher hinsetzen und aufstehen

  • Betroffene sollten auf den Stuhl zugehen und sich bewusst umdrehen, bis die Kniekehlen die Sitzkante berühren. Den Oberkörper dann nach vorn neigen, die Knie beugen und hinsetzen. Hohe Stühle mit Armlehnen machen es leichter als tiefe Sessel.
  • Beim Aufstehen zuerst bewusst den Oberkörper beugen, mit Schwung nach vorne und diesen Schwung zum Aufstehen nutzen. Hat der Stuhl Armlehnen, können diese zum Stützen genutzt werden.
Umriss eines Kleidungsstücks auf einem Bügel

Die passende Kleidung und Schuhe wählen

  • Da Betroffene leicht schwitzen, neigen sie dazu, sich nicht warm genug anzuziehen. Deshalb sollten sie genau auf das Wetter achten und immer eine Jacke und einen Schal bzw. ein Tuch einpacken.
  • Kleidung, die Betroffene leicht selbstständig an- und ausziehen können ist optimal.
  • Reiß- und Klettverschlüsse sind besser als Knöpfe.
  • Weite Öffnungen sind bequemer als enge.
  • Kleidungsstücke sollten vorne zu schließen sein, nicht hinten.
  • Slipper sind besser als Schnürschuhe.
  • Zuhause sollten, leichte, aber feste Schuhe zu tragen.
  • Mit einem langen Schuhlöffel lassen sich Slipper meist bequem anziehen.
Icon eines Zahnputzbechers mit Zahnbürste und Zahnpasta

Verstellbare Badmöbel

Zum Waschen und Zähneputzen, Rasieren und bei der Gesichtspflege steht man normalerweise vor dem Waschbecken. Diese Tätigkeiten können vielen Menschen im Sitzen evtl. leichter fallen. Dafür muss die Höhe des Waschbeckens und des Spiegels höhenverstellbar sein. Die Investition in einen höhenverstellbaren Waschtisch ist daher eine Überlegung wert.

Umriss einer Person, die eine Rückenbürste hält

Dusche & Badewanne richtig einrichten

In der Dusche steht am besten einen Kunststoffhocker, auf dem man bequem sitzen, sich abbrausen und abtrocknen kann.

Unentbehrliche Parkinson-Hilfsmittel sind:

  • Handlauf rings um die Badewanne
  • Haltegriffe neben Badewanne, Dusche, Waschbecken und Toilette
  • rutschfeste Gummimatten für Boden, Badewanne und Dusche
  • erhöhte Toilette für leichteres Aufstehen und Hinsetzen
  • wasserfeste Sitzmöbel/Duschhocker

Duschen oder baden sollten wegen der verstärkten Schweiß- und Fettabsonderungen der Haut möglichst täglich vorgenommen werden. Wichtig ist auch die sorgfältige Pflege der Haut, die am ganzen Körper geschmeidig, aber nicht zu weich sein sollte.

Schaubild eines Geländers neben einer Tür

Sichere Wohnung

  • Es sollte darauf geachtet werden, dass in der Wohnung keine glatten, gewachsten Fußböden oder Teppiche sind, die zum Stolpern verleiten.
  • Bodenwellen und Türschwellen können zum Hindernis werden und Stürze verursachen. Haltegriffe, die an der Wand neben den Türen angebracht sind, erleichtern das problemlose Öffnen von Türen oder das Überschreiten von Schwellen.
  • Im Treppenhaus helfen farbige Markierungen an den Vorderkanten der einzelnen Stufen bei der Orientierung. Möglichst beidseitig Handläufe, die gut zu umfassen sind, anbringen.
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