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Der Krankheitsverlauf von Parkinson

Die neurodegenerative Erkrankung Parkinson, auch Morbus Parkinson genannt, tritt in den meisten Fällen nicht vor dem 60. Lebensjahr auf. In Deutschland liegt das durchschnittliche Alter für die Diagnose von Parkinson sogar bei 65 Jahren. Da es in diesem Lebensabschnitt zu altersbedingten gesundheitlichen Problemen kommen kann, vermischen sich diese häufig mit dem Parkinson-Verlauf. Aus diesem Grund ist es auch fast unmöglich, einen genauen Krankheitsverlauf aufzustellen, da die Körper der Betroffenen unterschiedlich auf das eigene Alter und die Erkrankung reagieren.

Zusätzlich haben die neusten Forschungen zu Parkinson ergeben, dass der Krankheitsverlauf von Parkinson schon weit fortgeschritten ist, bevor eine eindeutige Diagnose gestellt werden kann. Zu diesem Zeitpunkt können bereits die Hälfte der Nervenzellen im Gehirn, die für die Herstellung von Dopamin zuständig sind, abgestorben sein. Dabei gilt grundsätzlich: Je mehr Nervenzellen absterben, desto kräftiger werden die Krankheitssymptome und desto stärker ist der Parkinson-Verlauf fortgeschritten.

Parkinson Krankheitsverlauf: Ein schleichender Prozess

Bei der Parkinsonerkrankung sterben Nervenzellen im Gehirn ab. Bis heute kann die Wissenschaft diesen Prozess nicht genau erklären, weshalb Parkinson leider noch nicht heilbar ist. Da die Gehirnzellen in der Regel nur sehr langsam und nicht schubweise absterben, ist der Parkinson-Verlauf ein schleichender Prozess, bei dem sich gerade im Anfangsstadium die Symptome gut behandeln lassen.

Dennoch haben Forscher entdeckt, dass die Menge und Ausprägung der Parkinson-Symptome mit der Anzahl an abgestorbenen Gehirnzellen zusammenhängen. Je länger die Betroffenen also an Parkinson erkrankt sind, desto stärker werden sich auch die Symptome äußern. Im späteren Krankheitsverlauf von Parkinson ist die Behandlung nur noch bedingt effektiv, weshalb sich die Symptome auch stärker äußern können und die Betroffenen somit noch mehr in ihrem Alltag eingeschränkt werden.

Mehr lesen zu den Therapiemöglichkeiten bei Parkinson.

Parkinson-Verlauf: Wann beginnt das Ruhezittern?

Das Ruhezittern (auch Tremor genannt) ist ein markantes Parkinson-Symptom und ein wichtiger Hinweis auf eine mögliche Erkrankung. Wenn die Diagnose Parkinson zu diesem Zeitpunkt gestellt wird, ist der Krankheitsverlauf in der Regel jedoch schon weit fortgeschritten. Genau wie der Rigor (Muskelsteifheit) und die Akinese (verlangsamte Bewegungen) tritt dieses typische Parkinson-Symptom erst auf, wenn fast die Hälfte der Nervenzellen im Gehirn abgestorben sind. Für eine effektive Behandlung ist es daher wichtig, weitere Frühanzeichen zu erkennen, um die Diagnose zu einem früheren Zeitpunkt des Krankheitsverlaufs stellen zu können.

Das ist leider nicht so einfach. Zwar gibt es einige Anzeichen, die auf eine Parkinsonerkrankung hindeuten können, eine eindeutige Diagnose ist aber nur in seltenen Fällen möglich. Zu diesen Frühanzeichen zählen:

  • Verstopfungen
  • Schlafstörungen
  • Verschlechterter Geruchssinn
  • Depressionen

Alle diese Frühanzeichen können auf eine Parkinsonerkrankung hindeuten, treffen jedoch auch auf die Symptome von anderen Krankheiten zu. Dieser Umstand macht es so schwierig, die Erkrankung zu einem frühen Zeitpunkt des Krankheitsverlaufs zu entdecken.

Die sukzessive Steigerung des Parkinson-Verlaufs

Auch wenn jeder Krankheitsverlauf bei Parkinson individuell zu bewerten ist, lassen sich einige Grundstadien der Erkrankung festhalten. Vor allem der Übergang in das nächste Stadium ist oftmals fließend und dauert bei den Betroffenen unterschiedlich lange.

  • Das erste Stadium äußert sich durch die beschriebenen Frühanzeichen von Parkinson. Zu diesem Zeitpunkt des Parkinson-Verlaufs ist die Diagnose schwer bis unmöglich, die Gehirnzellen beginnen jedoch bereits abzusterben. Weitere Symptome treten in der Regel noch nicht auf.
  • Das zweite Stadium ist gleichbedeutend mit dem sichtbaren Ausbruch der Erkrankung. Die typischen Parkinson-Symptome beginnen sich zu zeigen, der Arzt kann eine Erkrankung nun besser feststellen. Die Betroffenen spüren ein leichtes Ruhezittern und die Bewegungsabläufe fühlen sich nicht mehr wie früher an. Zu diesem Zeitpunkt des Krankheitsverlaufs von Parkinson lassen sich die Symptome gut behandeln.
  • Im dritten Stadium des Parkinson-Verlaufs verfestigen sich die Symptome und die Ausprägung wird stärker. Während sich die Erkrankung vorher in der Regel nur auf einer Körperseite äußert, können nun beide Seiten betroffen sein. Zusätzlich können weitere Symptome hinzukommen, wie die monotone Flüsterstimme und die verkleinerte Handschrift.
  • Im vierten Stadium des Krankheitsverlaufs von Parkinson werden die Symptome noch stärker und die Behandlung weniger wirksam, da das Absterben der Gehirnzellen weit fortgeschritten ist. Zusätzliche Symptome wie Schluckstörungen und/oder vermehrter Speichelfluss (Sialorrhoe) sind keine Seltenheit.
  • Im fünften Stadium der Erkrankung ist der Alltag der Betroffenen nun stark eingeschränkt. Viele Betroffenen sind auf Hilfe angewiesen und es kann vorkommen, dass ein Rollstuhl benutzt werden muss, um sich fortzubewegen. Die Behandlung der Erkrankung ist zu diesem Zeitpunkt des Parkinson-Verlaufs kaum noch wirksam.
  • Das sechste und letzte Stadium äußert sich durch die Parkinson-Demenz. Das Absterben der Gehirnzellen hat seinen Höhepunkt erreicht und die Betroffenen leiden unter Gedächtnisstörungen. Da diese durch eine Erkrankung hervorgerufen werden, spricht man von der Parkinson-Demenz. Das letzte Stadium wird in der Regel jedoch erst in einem hohen Alter erreicht, weshalb die geistigen Fähigkeiten altersbedingt zusätzlich nachlassen und den Effekt verstärken können.

Der Krankheitsverlauf von Parkinson ist nicht genau zu definieren und bei jedem Patienten verschieden. Es kann Jahre dauern, bis da nächste Stadium erreicht ist und nicht jedes Symptom tritt garantiert auf. Trotz der schweren Folgen vom Endstadium und den starken Einschränkungen im Alltag ist Parkinson keine tödliche Krankheit. Da der Krankheitsverlauf von Parkinson erst in einem höheren Alter beginnt, sind die schweren Einschränkungen erst sehr spät spürbar und lassen sich dank neusten Behandlungsmöglichkeiten auch lange minimieren.

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