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Parkinson: Symptome, Frühanzeichen & Begleiterscheinungen

Bei der Parkinsonkrankheit gibt es typische Hauptsymptome wie Tremor (Ruhezittern), Rigor (Muskelsteifheit) und Akinese (Bewegungsarmut). Mindestens eines dieser Parkinson Symptome lässt sich in irgendeiner Form bei fast jedem Betroffenen feststellen. Darüber hinaus können verschiedene Begleiterscheinungen auftreten, die aus den Symptomen resultieren können. Symptome und Begleiterscheinungen sind bei jedem Patienten unterschiedlich stark ausgeprägt, beginnen oft einseitig und können sich unterschiedlich schnell entwickeln. Es ist daher nicht garantiert, dass alle typischen Symptome von Parkinson bei jedem Betroffenen auftreten.

Sollten Sie einige dieser Symptome – wenn auch in schwacher Ausprägung – bei sich entdecken, sollten Sie diese genau beobachten und dokumentieren. Mit dieser Aufzählung sollten Sie dann einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und anschließend, wenn nötig, mit der Behandlung von Parkinson zu beginnen.

Schaubild zweier zitternder Hände

Parkinson Symptom: Tremor – Ruhezittern

Bei etwa der Hälfte aller Betroffenen ist der Ruhetremor das erste deutlich sichtbare Frühsymptom für die Parkinsonerkrankung. Ruhezittern tritt meist bei körperlicher Entspannung auf und wird durch innere Anspannung verstärkt. Betroffen sind häufig Hände oder Füße.

Gemütsbewegungen der Betroffenen beeinflussen den Ruhetremor sehr stark. Bei seelischem Stress, zum Beispiel durch Auftritte in der Öffentlichkeit (Nervosität), kann sich das Zittern verstärken. Im Schlaf tritt es meist nicht oder seltener auf.

Umriss einer Person, die sich bückt

Parkinson Symptom: Rigor – Muskelsteifheit

Ebenfalls unwillkürlich, also durch den Willen nicht beeinflussbar, ist die andauernde Muskelspannung (Rigor), die als Steifheitsgefühl in Armen und Beinen erlebt wird. Bewegungen können nur noch mühsam gegen den Widerstand der angespannten Muskulatur ausgeführt werden, wie z.B. die der Arme und Beine.  Mediziner sprechen bei diesem Symptom vom so genannten Zahnradphänomen.

Die Spannung in der Streck- und Beugemuskulatur ist Auslöser für die oft gebeugte und manchmal seitwärts geneigte Haltung vieler Parkinson-Patienten. Schmerzen im Hals- und Schulterbereich, aber auch in den Armen und Beinen können Begleiterscheinungen des Rigors sein.

Umriss einer leicht gebückten Person

Parkinson Symptom: Akinese – Verlangsamung und Schwächung der Bewegungen

Die Akinese wird als Bewegungsarmut definiert. Ihre Ausprägungen reichen vom verlangsamten Bewegungsablauf (Bradykinese) bis zur deutlich geschwächten Beweglichkeit (Hypokinese). Auch eine plötzliche Blockade der Bewegung (Freezing-Effekt) kann auftreten.

Die Akinese verändert auch das Gehen. Es wird schwungloser und auf kleine, kurze Schritte reduziert. Die Arme schwingen nicht mehr mit. Spontanes Umdrehen ist fast nicht mehr möglich. Mitunter ist auch der Bewegungsablauf völlig blockiert.

Umriss eines Blattes mit Schrift und Linien

Parkinson Symptom: Verkleinerte Handschrift

Die geschwächte Beweglichkeit der Arme und Hände und das Parkinson-Zittern hat Auswirkungen auf die Schrift. Die Buchstaben werden kleiner, die Schrift zittriger. Dieses Symptom kann, je nach Ausprägung, Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen haben, da die Schrift plötzlich nicht mehr lesbar ist.

Umriss eines Kopfes

Parkinson Symptom: Gehemmte Sprechmuskeln (Monotone Flüsterstimme)

Durch die Akinese (Bewegungsarmut) ist auch die Sprech- und Atem-Muskulatur beeinträchtigt. Das Sprechen und richtige Artikulieren von Worten bereitet den Betroffenen Schwierigkeiten. Dadurch wird die Stimme leise und tonlos, wie eine Flüsterstimme.

 

Umriss einer Maske

Parkinson Symptom: Gehemmte Gesichtsmuskeln (Maskengesicht)

Infolge der Bewegungsarmut verliert das Gesicht an Ausdruck. Die gehemmten Gesichtsmuskeln können sich nicht mehr der jeweiligen Situation anpassen und es wird schwer, Emotionen zu zeigen. Dadurch wirkt das Gesicht wie eine Maske. Diese verminderte Mimik wird häufig fälschlicherweise als schlechte oder depressive Stimmung gedeutet.

Schaubild eines Mundes mit Tropfen

Parkinson Symptom: Sialorrhoe (unkontrollierter Speichelfluss)

Die eingeschränkte Schluckfähigkeit führt dazu, dass Parkinson-Patienten einen Teil des Speichels nicht mehr schlucken können. Dieser Kontrollverlust über den eigenen Speichel nennt sich Sialorrhoe. Der Speichel läuft aus dem Mund und behindert die Betroffenen beim Sprechen. Zusätzlich entsteht oftmals eine große Scham, da eine feuchte Aussprache schnell stigmatisiert wird.

Häufige Begleiterscheinungen der Parkinson Symptome:

  • Gestörte Wärmeregulierung und vermehrtes Schwitzen
  • Salbengesicht
  • Niedriger Blutdruck
  • Blasenentleerungs-Störungen und starker Harndrang durch beeinträchtigte Schließmuskulatur und mangelndes Zusammenspiel mit der Blasenmuskulatur
  • Verstopfung durch verlangsamte Darmbewegung
  • Seelische Verstimmungen

Die Begleiterscheinungen können als Folge der Parkinson Symptome entstehen. Sie sind daher keine eigenständigen Anzeichen der Parkinsonkrankheit, sondern resultieren aus dem gleichzeitigen Auftreten von mehreren Parkinson Symptomen. Vor allem die seelischen Verstimmungen dürfen nicht unterschätzt werden, da sich Betroffene häufig aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Hierbei ist ein offener Umgang mit der eigenen Erkrankung, vor allem im engsten Bekanntenkreis, wichtig, um die psychischen Folgen so gering wie möglich zu halten.

In diesem Zusammenhang spricht man auch von einer Persönlichkeitsveränderung bei Parkinson. Die psychischen Leiden der Betroffenen können das Sozialverhalten nachhaltig beeinflussen. Das kann von schneller Erschöpfung oder mangelnder Konzentrationsfähigkeit bis hin zu Depressionen führen. Die Persönlichkeitsveränderung bei Parkinson muss daher sehr einfühlsam und, wenn möglich, recht früh behandelt werden.

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